Kollaboration
Sperrstunde - Das Ende der Nacht
Im Jahr 2021 haben wir als Kulturkollektiv ContrApunkt mit der Clubkultur und vor allem die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Clubkultur. Deshalb haben wir beim TKI Open 21 Fördertopf eingereicht und sind von der Jury ausgewählt worden. An drei Tagen haben wir uns drei Themen gewidmet. Wir konnten die Reihe nicht ganz in den ursprünglichen Sinne austragen, trotzdem haben wir soviel wie wir unter den damaligen Bedinungen umsetzen können durchgeführt. An diesen drei Tagen haben wir folgendes Programm umgesetzt:
4.6.2021: „Wer braucht schon Clubs?“ mit IG Clubkultur und Club Commission Innsbruck
5.6.2021: „Raving, Wasting, Health-Totalitariansm – Gedanken über die postcoronale Nach(t)kultur“ mit Kilian Jörg (philosphy unbound)
10.9.2021: „In was für einer Stadt wollen wir eigentlich raven?“ mit Madalena Augustin (IG Kultur Wien/Gassen aus Zucker)
Komplettes Programm des Projekts Sperrstunde findet ihr unter:
contrapunkt.net
Hier noch als kleiner Vorgesschmack der Projekttext
„Als im März 2020 in den Clubs die Lichter ausgingen, bedeutete das nicht lediglich das Verstummen der Anlage und das Eintrocknen der Zapfhähne. Es bedeutete einen Verlust ganzer Lebensentwürfe. Jazz, Blues, Funk, Disco, Techno, HipHop, die gesamte Bass-Kultur, queere Raumstrukturen, sexpositive Partys: Vieles was uns heute als selbstverständlich erscheint, wäre nicht entstanden, hätte es nicht auch die dazugehörigen Spelunken, Bars und Clubs gegeben, die diesen anfangs oft argwöhnisch beäugten Kulturformen spätnächtens die entsprechenden Bühnen geboten hätten. Und wahrscheinlich hätte es noch weniger davon gegeben, wenn es nicht auch die Menschen gegeben hätte, die sich in einem Akt der Selbstermächtigung, Räume auch einfach selbst angeeignet hätten, um dort ihren Persönlichkeit(en) und künstlerischen Ausdrucksweisen den nötigen Platz zu geben.
Orte der Nacht-, Club- und Ravekultur waren immer auch Gegenentwürfe zu einer bürgerlichen Ordnung, die für sich in erster Linie die hellen Stunden des Tages als ausschlaggebend definiert hat. Die Nacht war wahrscheinlich schon immer tendenziell eher denjenigen vorbehalten, die eben nicht nur „die heiteren Stunden der Sonnenuhr“ zählen, sondern sich ihre eigene Sonne in Form einer strahlenden Diskokugel erschaffen wollten.
Mit der Reihe „Sperrstunde - Das Ende der Nacht“ zollt das Kulturkollektiv ContrApunkt an 3 Tagen allen Kulturformen der Nacht seinen Tribut und begleitet dabei sowohl theoretisch als auch dokumentarisch damit einhergehende Veränderungen.“